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Haltung der Schaben

Es sollte erwähnt werden, dass Schaben sehr soziale Tiere sind und nicht gern allein leben. Am besten sollte man sie im Dutzend oder mehr halten. Kakerlaken, die in Gruppen leben, produzieren ein Pheromon, welches eine rapide Entwicklung hervorruft und sie schneller wachsen läßt als bei Einzelhaltung.Die meisten tropischen Schaben werden in Gefangenschaft etwa zwei Jahre alt. Eine Aufzucht kann bei richtige Pflege aber auf unendliche Zeit betrieben werden.

Schaben sind aktive Tiere und benötigen einen angemessenen Raum, um Territorien aufzubauen und soziale Gruppen zu bilden. Ein 30-50 Liter Terrarium oder Plastikbehälter gibt erst mal genug Platz für eine Startkolonie von 10 bis 30 Tieren,je nach Art.Die meisten Arten sind abgehärtet und anpassungsfähig und somit einfach in Gefangenschaft zu halten. Da sie hervorragende Künstler der Flucht sind ,sie können sich durch die engsten Ritzen quetschen, müssen die Behausungen unbedingt ausbruchsicher sein. Ein großes Glas- oder Plastikaquarium funktioniert auch sehr gut, braucht jedoch einen festschliessenden Deckel mit einem sehr feinem Maschendrahtgewebe. Zusätzlich kann ein etwa 5cm dicker Streifen aus Vaseline unterhalb an der Kante am Innenrand angebracht werden. Die Schaben haben Probleme über die Vaseline zu klettern und haben damit noch eine weitere Barriere gegen die Flucht. Wie schon im Abschnitt „Beine“ (Anatomie und Biologie) erwähnt, sind nicht alle Arten in der Lage glatte Oberflächen hochzuklettern und es ist damit viel einfacher zu züchten. Andere Arten, unter anderem Periplaneta americana, können jede glatte Oberfläche überwinden. Bei solchen Arten ist die Vaseline-Schicht ist also ein unbedingtes Muss und nicht mal das hilft immer! Es gibt manche Halter, die keinen Deckel für ihren Käfig nutzen, abhängig von der Sicherheit des Vaseline, jedoch empfiehlt es sich einen perfekt passenden Deckel zu benutzen.

Schaben sind zähe und anpassungsfähige Tiere, die unter den verschiedensten Verhältnissen überleben können. Die tropischen Arten, die am Häufigsten als Haustiere gehalten werden brauchen jedoch schon ein warmes und humides Heim, wo sie erfolgreich überleben und sich fortpflanzen können. Manche Halter haben überhaupt keine Einrichtung in ihren Käfigen. Sie sind leer bis auf die Futter- und Getränkschalen. Das alles sieht aber ziemlich unattraktiv aus. Andere Züchter wiederum legen ihre Behälter nur mit Zeitungspapier aus, was durchaus gut funktioniert, jedoch auch nicht schön aussieht.Bei besonders trockenliebenden Arten oder Massenzuchten genügen auch senkrecht gestellte Eierpappen und kein Einstreu.Wiederum andere streuen Holzspäne aus, damit die Schaben sich eingraben können. Nadelholz sollte nicht verwendet werden, da es giftige öle besitzt, welche die Tiere töten kann. Bei Fragen was für welche Arten am besten ist wendet ihr euch am besten an mich oder im Schabenforum.

Die Ausstattung, die ich benutze eine Mischung aus Blumenerde und Lauberde. Erhältlich ist es in jedem Baumarkt und im Wald. Am Besten beschichten Sie den Boden mit einer 5 -10 cm dicken Schicht dieser Mixtur und überdecken alles mit einer zusätzlichen dünnen Schicht aus Laubstreu um alles feucht zu halten. Wenn es nach einiger Zeit trocken wird, muss es mit Wasser besprüht werden. Es ist das Beste eine Ecke des Terrariums stark zu wässern und den Rest nur oberflächlich zu besprenkeln, damit sich die Schaben ihr bevorzugtes Feuchtigkeitslevel selber wählen können. Wenn weiße baumwollähnliche Flecken auftauchen, sind das Pilze und es bedeutet, dass derKäfig zu stark anfeuchtet wurde oder die Belüftung schlecht ist.

Nach einiger Zeit wird sich eine Schicht aus Kot im Käfig aufbauen. Wenn man Zeitungspapier als Unterlage oder sogar gar keine nutzt, muss der Käfig regelmäßig saubergemacht werden. Wenn man sich jedoch für den Erde-Mix entschieden haben, zersetzt sich der Kot in einen körnigen, schwarzen Humus, der sich mit dem Rest des Boden ohne weitere Gerüchen vermischt.Weiße Asseln tragen auch zusätzlich dazu bei. Allerdings ist es eine gute Idee, ungefähr aller sechs Monate die Behausung komplett zu säubern und den Boden auszuwechseln.

Als Versteck dienen wie oben schon kurz erwähnt ,dienen Eierpappen, Toilettenrollen oder trockene Rindestücken von Laubbäumen. Da fast alle Schaben nachtaktiv sind, werden sie die meiste Zeit sich im Schutz ausruhen und nur für die Nacht zur Futtersuche rauskommen. Schaben haben eine innere Uhr und werden jeden Tag zur gleichen Zeit aktiv, auch wenn sie in totaler Finsternis gehalten werden. Daher braucht ein Becken auch keine extra Beleuchtung. Eine andere Möglichkeit wäre, einige Sperrholzplatten zu einem parallelen Stapel zusammenzuschrauben, so eng, dass sie Tiere gerade sich noch reinquetschen und verstecken können. Eine Anzahl von flachen Steinen und ästen sollten auch noch in die Umgebung. Diese dienen als territoriale Zentren, wo männliche Tiere sich zeigen und fortpflanzen können. Es können Tiere verschiedener Generationen zusammen gehalten werden.

Gefüttert werden die Tiere mit frischem Obst und Gemüse. Trockenfutter darf, genau wie eine Tränke nicht fehlen. Als Trockenfutter eignet sich Fischfutter oder eine spezielle Trockenfuttermischung. Als Tränke dient ein kleiner Becher mit Wasser, in dessen Deckel ein Loch ist, in das ein saugfähiger,dicker Strick gesteckt wird.(Dochttränke) Die meisten Arten kommen ohne Probleme auch einen Monat ohne Wasser aus. Wenn man die feucht liebenden Arten regelmäßig mit frischem Obst versorgt und besprüht, kann man eventuell auch auf eine Tränke verzichten.

Am besten vermehren sie sich bei Temperaturen um die 28-32 °C.Nachts sollte man die Temperaturen etwas niedriger halten etwa um die 25°C.Kühlere temperaturen schaden den Tieren auch nicht aber sie vermehren sich dadurch nicht so schnell.Alles was unter 20°C und über 33°C gehalten wird überlebt es auf Dauer nicht.


Haltung und Umgang mit den Latrodectus-Spinnen

Als erstes muss die Anschaffung einer Latrodectus -Art gut überlegt werden. Diese Tiere sind schließlich nicht ungefährlich. Es gibt weltweit über 50 Arten dieser Gattung. In Deutschland gibt es aber keine feste Population in freier Natur. Eventuell einige eingeschleppte oder aus Terrarien entflohene Tiere. Sollte man doch mal gebissen worden sein, muss das auf alle Fälle ernst genommen werden. Ein Biss wird oft nicht gleich bemerkt. Die erst später eintretenden Symptome sind starke Schmerzen und Schweißausbrüche an der Bissstelle .Es kann auch noch im extrem Fall zu Krämpfen, Bluthochdruck und Schlafstörungen kommen. "Gefährlich für den Menschen sind vor allem Spinnen aus der "Mactans - Gruppe"(z.B.L.mactans,L.trdecimguttatus,L.hesperus)In der heutigen Zeit führt selbst ein ärztlich unbehandelter Biss einer Witwe, nicht zum Tode des Menschen. Normalerweise beißen die Tiere nur bei direkter körperlicher Bedrohung, d.h. wenn sie sich eingeengt fühlen. Bei Gefahr lassen sie sich aber meistens fallen und stellen sich tot. Vergiftungen werden nur durch die Weibchen verursacht. Männliche Tiere sind harmlos. Ebenfalls als "harmlos" gelten L.bishopi, L.pallidus, L.geometricus. Die Kantenlänge der Terrarien für die 1,5 cm - 2 cm großen Spinnen müssen mindestens 15 cm betragen. Als Bodensubstrat dient ein Torf - Sand - Gemisch. Ein paar äste oder Zweige dienen als Grundlage für den Netzbau. Eine Lichtquelle ist ebenfalls von Vorteil. Man muss aufpassen das es im Terrarium nicht zu feucht wird, sonst kommt es zu Schimmelbildung. Lieber etwas trockener. Meine Arten besprühe ich einmal in der Woche kurz mit einem Zerstäuber, sodass sie trinken können. Gefüttert werden sie mit Schaben oder Fliegen. Vom Schlupf bis zum adulten Tier benötigen sie etwa 6-8 Häutungen Mit dieser Haltung bin ich bis jetzt ganz gut hingekommen.
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